Verwoods heimatkundliches Museum
und Topferei
,an der
Kreuzung".
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Durch die vielen Tonvorkommen in der
Region um Verwood unterhielt man früher zahlreiche
Töpfereien und 5 Ziegeleien. Es ist unklar. wann diese
gebaut wurden. Die hiesige Töpferei ist auf der
,.Tithe" - Karte von 1847 (tithe: eine Art
Kirchensteuer / der ,,Zehnte") verzeichnet, und bei
neueren Ausgrabungen wurde manganhaltige glasierte
Töpferware aus dem 18. Jahrhundert entdeckt.
Der Trockenschuppen ist eine Lehm- und
Strohkonstruktion, Fundament und Fußboden sind aus
Ziegelsteinen. Fur den Bau der Wände benutzte man eine
Mischung aus Lehm, klein gehacktem Heidekraut und Ginster
sowie Dung, die in eine etwa 1m hohe Bretterverschalung
gefüllt wurde. Nach dem Trocknen wurden die Bretter
hochgesetzt und eine weitere Schicht eingefüllt. Dieses ist
heute noch deutlich zu erkennen.
Das Gebäude hat zwei
Stockwerke. Das Dach ist mil Ziegeln gedeckt, mil einer
Schicht Heidekrout unterfüttert, die von Latten getragen
wird. Das Bemerkenswerte an dem Gebäude ist die Tatsache.
dass es immer noch das Originaldach mit den verkohlten
Latten hat und die Gerüste zum Trocknen im Obergeschoss
erhalten sind.
Eine große Menge des im Dorf
geförderten Tons war gelb. Ein Teil wurde in der Nähe auf
dem Gelände von Ferret Green und der Ostseite der Töpferei
gewonnen. Blauer Ton wurde per Pferdewagen und später per
Dampfmaschine aus der Nähe der Holwell Mühle - hinter dem
Zentrum für Arbeitspferde (Kaltblüter) - herangebracht.
Später kam der blaue Ton aus Corfe Mullen. Der poröse
gelbe Ton wurde für Blumentöpfe verwendet und der härtere
blaue Ton für Krüge und größere Gefäße.
Der
Ton wurde mit einer Karre in das Gebäude gebracht, wo man
ihn zum Einweichen in einer Grube mit Wasser (jetzt unter
den Brettern) liegen ließ. Er wurde dann wieder ausgegraben
und an einer Innenwand gestapelt, deren Überreste noch zu
erkennen sind.
Mit bloßen
Füßen vermischte ein Mann den Ton mit Sand und Wasser und
hielt sich dabei selbst an einer Stange aufrecht. Dann war
der Ton fertig zur Weiterverarbeitung.
Dieses
System wurde auch in dem inzwischen abgetragenen Ziegelanbau
benutzt. Der alte Ziegelboden und die Grube zum Einweichen
sind vor dem restaurierten Gebdüde zu sehen.
Es wurden zwei Arten von
Töpferscheiben benutzt. Damit der Töpfer sein Tongefäß
formen konnte, schob und zog sein Gehilfe eine Stange, die
mit einem simplen Mechanismus die Scheibe drehte, wobei er
selbst auf einem umgestülpten Topf saß. Beim zweiten
System drehte der Gehilfe eine Art Griff, der wiederum –
ähnlich dem Fahrradmechanismus - die Scheibe rotieren ließ.
Das Anfertigen und Trocknen der
Tongefäße geschah bei entsprechend gutem Wetter draußen,
bei Nässe im Trockenschuppen.
Nebenan, auf dem Gelände von April
Cottage. war ein großer Erdhügel, der zwei Brennkammern
enthielt. Diese Brennöfen waren nur von oben zugänglich,
so dass die Gefäße zunächst einige Stufen hoch-, dann im
Innern eine Leiter hinuntergetragen werden mussten, um sie
von unten aufzustapeln. Das Beheizen nahm drei Tage und
Nächte in Anspruch.
Als 1920 Emaillewaren entwickelt wurden,
ging die Nachfrage nach Tonwaren aus Verwood zurück. Fred
Fry übernahm die Anlage in der Hoffnung weiter zu
produzieren, und 1925 wurde das Anwesen von Robert Thorne
Ltd. aufgekauft.
Während des Zweiten Weltkrieges fanden
in dem Raum liber dem Korridor und den Damen- und
Behindertentoiletten Pfadfindertreffen statt.
Ferrett Green from the Verwood
Heritage Centre
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